Fortsetzungen von Schülern

Nach der Lektüre des Bergzwergs wurden die Schülerinnen und Schüler der 1A-Klasse am Realgymnasium Schwaz von ihrem Deutschlehrer, Prof. Michael Unterweger, dazu angeregt, eine Fortsetzungsgeschichte zu schreiben, was der Bergzwerg im Winter erleben könnte. Dabei entstanden folgende Geschichten:

Unerwarteter Besuch

An einem schönen Wintertag beschlossen mein Freund Sebastian und ich eine Schneeballschlacht zu machen. Gerade wollten wir mit „Auf die Plätze-fertig-los!“ beginnen, als uns eine seltsame Stimme unterbrach, die mir von irgendwoher bekannt vorkam. Diese Stimme krächzte:“Wartet - ich bin noch nicht fertig!“Auf einmal wurde ein Schneehügel von allein aufgeschüttet. Völlig verdutzt guckten wir uns an. Plötzlich krächtzte es wieder:“Was ist jetzt - starten wir?“ „Zuerst sagst du uns, wer du bist“, entgegnete mein Freund. „Ich bin der Bergzwerg!“, antwortete die Stimme, „der, der euch damals im Bergwerk aus der Patsche geholfen hat.“ „Du hast doch gesagt, dass du erst kommst, wenn ich die Steine zusammenklopfe“, sagte ich. „Ja, das stimmt auch, aber mir wurde es da drinnen einfach zu öde. Also dachte ich mir, ich komm dich wieder mal besuchen.“ Anschließend flog der erste Schneeball wie aus Zauberhand auf meinem Freund. Sebastian hatte die Situation sofort begriffen, ließ sich diese Attacke nicht gefallen und versuchte den Zwerg abzuschießen. Aber das war nicht so leicht, denn man konnte ihn durch sein Arschleder nicht sehen. So wurde das Feuer eröffnet. Die Schneebälle flogen wie aus einem Katapult. Dass das eine wilde Schneeballschlacht werden würde, war ja schon klar. Aber sie eskalierte und begann zu einer Schlacht im wahrsten Sinne des Wortes zu werden. Schneeball von oben, von unten, von links und von rechts - wir konnte uns kaum noch wehren. Am Ende der Schlacht lagen alle erschöpft am Boden. Der Bergzwerg hatte sein Arschleder abgenommen. Deswegen konnte man ihn auch sehen.

Zufrieden und immer noch lachend gingen wir hinein in die warme Stube und schlürften alle einen warmen Kakao. An diesem Abend fiel ich völlig erschöpft ins Bett und schlief wie ein Murmeltier. Am nächsten Morgen fragte ich gleich nach dem Aufwachen, ob der Bergzwerg noch da sei. Mürrisch antwortete dieser:“Ja, aber ich habe die gaaaaanze Nacht nicht geschlafen. Du schnarchst seit neuestem so ungeheuerlich, dass man neben dir gar nicht zur Ruhe kommt! Ich gehe jetzt wieder in mein Bergwerk und lege mich ein wenig aufs Ohr!“ Wenige Augenblicke später war er auch schon wieder verschwunden. Und wenn der Bergzwerg nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute in dem Schwazer Silberbergwerk.

Florian Kropf, Klasse 1a
Realgymnasium Schwaz


Die Pistenrowdys

An einem schönen Sonntagmorgen, als Martin gerade aufgestanden war, fielen seine Blicke auf das Stück Silbererz und das Stück Kupfererz. Er dachte wieder an den Bergzwerg und was sie alles mit Sebastian erlebt hatten.

„Ich hoffe, er kommt wieder“, dachte Martin, als er aus dem Bett schlüpfte und über die Stiege ging. Aus der Küche hörte er gerade Mama schimpfen, weil Inge eine Tasse Kakao verschüttet hatte. Er setzte sich an den gedeckten Frühstückstisch und trank heißen Tee. „Mama, darf ich mit Sebastian heute Schi fahren gehen?“ fragte Martin. „Ja, aber ihr müsst mit dem Bus fahren, weil ich keine Zeit habe, euch hinzubringen“, antwortete Mama.

Martin rief gleich Sebastian an und fragte ihn, ob er heute Zeit habe. Sebastian hatte Zeit und sagte: „Na gut, treffen wir uns bei der Bushaltestelle.“ Martin eilte in sein Zimmer, um sich seinen Schianzug anzuziehen. Als er im Zimmer war, hörte er plötzlich ein lautes Krächzen: „Du gehst Schi fahren und nimmst mich nicht mit?“ Im nächsten Moment sah Martin den Bergzwerg. „Hallo Bergzwerg, schön, dass du mich besuchen kommst“, sagte er. Er zog sich noch seinen Schianzug an, dann gingen die beiden zur Bushaltestelle, wo Sebastian schon auf Martin wartete. Er war sehr überrascht, als er den Bergzwerg sah. Der Bus kam schnell und bald waren sie beim Schilift angelangt.

Sie stiegen vom Bus aus, kauften sich Schikarten und stiegen in den Lift. Bei der Bergstation war ziemlich viel los. Sie kämpften sich durch die Menge und gelangten so auf die freie Piste. „Wie willst du eigentlich hinunterfahren?“ fragte Sebastian den Bergzwerg. „Na ganz einfach, ich setze mich eben auf mein Arschleder und rodle hinunter.“

Als sie ein Stück gefahren waren, kamen plötzlich zwei Pistenrowdys von hinten. Sie bremsten so stark ab, dass eine dicke Schneewolke Martin und Sebastian einhüllten und sie dadurch zu Sturz kamen. „Denen werde ich eine Lektion erteilen!“, krächzte der Bergzwerg. Er setzte sich auf sein Arschleder und rodelte den Pistenrowdys nach. Im nächsten Moment gingen bei ihnen die Schibindungen auf und sie fielen aus diesen heraus. Jetzt kamen Martin und Sebastian angefahren und lachten die beiden aus. Dann fuhren sie weiter zur Talstation. Den Pistenrowdys begegneten sie an diesem Tag nicht mehr und sie konnten ungestört Schi fahren. Beim Nachhause gehen sagte Martin zu Sebastian: „Das war wieder ein tolles Erlebnis.“

Benedikt Knapp, 1A

Dritte Forsetzungsgeschichte

An einem kalten Samstag war ich allein zu Hause. Meine Mutter war einkaufen und ich war daheim geblieben. Was eigentlich als nichts Besonderes begann, wandelte sich in eine lustige und komische Geschichte um. Ich war also zuhause, draußen hatte es –10°C und ich las gerade ein Buch, als es plötzlich an der Tür klopfte. Bevor ich öffnete, sah ich aus dem Türfenster, wer da geklopft hatte. Ich konnte nichts erkennen, und so öffnete ich die Tür nur einen Spalt weit. Was da draußen stand, kann ich auch heute fast noch nicht glauben: ein Zwerg!!!

Als ich mich ein bisschen erholt hatte, sagte er: „Lässt du mich rein oder nicht?“ Er kam ins Haus und ich antwortete ihm: „Ha...Ha...Hallo! Wa...Wa...Was bist denn du?“ Er grinste und murmelte: „Der Bergzwerg von Schwaz!“ Mit diesen Worten begann eine große Freundschaft. Bis meine Mama vom Einkaufen zurückkam, versuchte ich ihm Monopoly beizubringen. Es wurde nicht sein Lieblingsspiel, denn er fand es immer sehr unfair, dass er, wenn er auf eines meiner Grundstücke kam, zahlen musste. „So hoch kann doch keine Miete sein!“ und „Ich zahle nicht, weil ich eh gleich weiterreise!“ waren seine Lieblings-Ausreden, um nichts zahlen zu müssen. Nach einer halben Stunde gab ich es dann auf, ihm die Regeln zu erklären und wir gingen zum Computer. Als ich ihm unsere CD-ROMs zeigte, und er auch dort Monopoly bemerkte, sagte er: „Schon wieder das da! Schalten wir das Ding besser aus, wenn es hier auch nur so was gibt!“ Er brauchte noch ein bisschen, um mir klar zu machen, dass er auf keine n Fall etwas am Computer spielen wollte. Als das Gerät dann ausgeschalten war, zeigte ich ihm mein Zimmer. Er schaute sich ein bisschen gelangweilt um, bis er die Mineralien-Sammlung entdeckte. Diese gefiel ihm sehr gut und ich erfuhr viel Neues über meine Halbedelsteine. Auf einmal hörten wir das Brummen eines Autos und ich sagte ihm, dass Mama jetzt da sei. Als Mama im Haus war, versteckte ich ihn in meinem Kleiderschrank. Sie fing an, zu kochen, deswegen konnte ich den Zwerg herauslassen. Plötzlich schoss mir durch den Kopf,dass er nicht ohne Grund zu mir gekommen sein konnte. Ich fragte ihn, ob mein Verdacht stimmte, und er antwortete mir: „Ja, ich habe mein Arschleder verloren, deswegen habe ich am nächstbesten Haus, in dem auch ein Kind wohnte, geklopft und das Kind bist du. Weißt du, mit einem Arschleder kann ich unsichtbar werden und somit ungestört reisen.“ Ich zog meine Schneekleidung an und wir schlichen uns raus. Es dauerte eine Weile, bis das Arschleder gefund en war, denn es hatte bereits draufgeschneit. Doch wir fanden es, er band es sich um und irgendwo aus dem Schnee kam ein „Ciao, ich besuche dich bald wieder!“ Bis jetzt ist er noch nicht gekommen, aber wer weiß....

Robin Knoll, 1a

Unerwarteter Besuch

Bericht Direktorin VS Mutters

Im November 2004 lud Frau Dir. Anna Profanter den Autor zu einer Schreibwerkstatt in die 3. Klasse der VS Mutters ein. Die Kinder hatten das Buch bereits im Vorfeld gelesen und verfassten, angeregt und betreut vom Autor, unter anderem folgende Fortsetzungsgeschichten:

Fortsetzung 1, Seite 1
Fortsetzung 1, Seite 2

Fortsetzung 2, Seite 1
Fortsetzung 2, Seite 2